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27. Tag:  BOSTON: Mother Church, North End, Freedom Trail, Beacon Hill
Mit dem Taxi geht es zum Sunrise-Shooting zur Mother Church, the First Church of Christ, Scientist. Die Mother Church wurde 1894 erbaut und zwischen 1904 und 1906 baulich erweitert. Auf der Christian Science Plaza stehen neben der Kirche noch weitere dazugehörige Gebäude, u.a. die Mary Baker Eddy Library. Mary Baker Eddy war auch die Gründerin der Glaubensgemeinschaft Christian Science. Die Spiegelung der Mother Church in einem davor liegenden Reflection Pool ergibt ein schönes Fotomotiv.

Wenn man den passenden Winkel zur Kirche einnimmt, dann schaut es aus, als würde die Kirche vor einem See liegen – eine geschickte optische Täuschung. In Sichtweite ist die Boston Symphony Hall. Der 1900 erbaute Konzertsaal zählt aufgrund seiner herausragenden Akustik zu den drei besten Konzertsälen der Welt. Das Boston Symphony Orchestra gehört zu den Big Five in den USA – dazu zählen noch das New York Philharmonic, Chicago Symphony Orchestra, Philadelphia Orchestra und Cleveland Orchestra.

Das Stadtviertel North End ist seit der ersten Besiedelung im Jahr 1646 das älteste Wohngebiet in Boston. Trotz der verhältnismäßig kleinen Fläche von 0,86 km² haben sich in diesem Viertel rund Hundert Cafés, Kneipen und Restaurants angesiedelt. Aufgrund der Vielzahl von italienischen Einwanderern wird der Stadtteil auch als „Little Italy bezeichnet. Tagsüber haben die meisten Restaurants geschlossen. In „Little Italy pulsiert das Leben erst am frühen Abend. Die schönsten historischen Häuser findet man am North Square, sowie Ecke Prince/Salem Street.

In unmittelbarer Nähe von „Little Italy befindet sich an der 41 Union Street das Union Oyster House. Es ist das älteste Restaurant in den USA, gegründet 1826. Nur wenige Schritte weiter steht die Faneuil Hall. Das zweistöckige Gebäude im georgianischen Stil wurde von dem wohlhabenden französischen Kaufmann, Peter Faneuil, finanziert. Die Faneuil Hall wurde 1742 erbaut, aber nur 19 Jahre später brannte das Gebäude bis auf die Grundmauern nieder. Nach dem ursprünglichen Entwurf von John Smibert wurde die Faneuil Hall im Jahre 1763 wieder aufgebaut. Direkt daneben ist Quincy Market, die Fast Food-Station für die Touristen in Boston. Nichts für mich! Ich gehe lieber in Ruth’s Chris Steakhouse. Das Steakhouse ist in dem historischen Gebäude der Old City Hall untergebracht. Das USDA Prime wird auf einem 500 Grad C heißen brutzelnden Teller serviert um nicht auszukühlen.

Im Public Garden und Boston Common tummeln sich unzählige Squirrels. Die putzigen Tiere zeigen keine Scheu und haben sich anscheinend an die vielen Menschen gewöhnt. Der Stadtteil Beacon Hill mit seinen alten Ziegelsteinhäuser ist heute die letzte Station. Die Häuser und Gehwege aus Backsteinen und Straßenlampen mit Gasbeleuchtung haben einen unvergleichlichen Charme. Innerhalb zwei bis drei Stunden kann man die zahlreiche Nebenstraßen locker erkunden. Die schönste Nebenstraße ist die Acorn Street mit ihrem Cobblestone-Pflaster. Nach einer heute gefühlten 20 Meilen-Wanderung geht es am Abend wieder zurück ins Hotel.

Ein Tisch ist für das Dinner im L’Espalier reserviert. Das französische Restaurant in direkter Nähe des Prudential Tower und Mandarin Oriental Hotel ist seit Jahren das beste Restaurant in Boston. Seit 1999 wurde das L’Espalier ununterbrochen mit dem AAA Five-Diamond Award ausgezeichnet. Ich bestelle das elfgängige Chef’s Tasting Journey. Leider werden die ersten Gänge zu schnell serviert, was zur Folge hat, dass ich zum Ende hin bereits gesättigt bin. Bevor ich die abschließenden Dessert-Gänge nicht mehr schaffe, lasse ich lieber den Gang „Grand Fromage ausfallen. Das Menü und Service waren sehr gut – wenn jetzt noch das Timing passend gewesen wäre, ich hätte das L’Espalier mit einer hervorragenden Note bewertet.


Unterkunft: Four Seasons, Boston +++ Wetter: 20 Grad C, sonnig u. wolkig



28. Tag:  BOSTON: Zakim Bunker Hill Memorial Bridge, Public Library, Institute of Contemporary Art
Nach einem warmen Herbsttag ist es heute morgen ziemlich kühl und die Sonne will sich auch nicht blicken lassen. Vom Paul Revere Park hat man eine schöne Aussicht auf die Leonard P. Zakim Bunker Hill Memorial Bridge. Die Brücke über den Charles River ist mit 56 Meter die breiteste Schrägseilbrücke der Welt. Benannt ist die Brücke nach dem Bostoner Bürgerrechtsaktivisten Leonard P. Zakim und der Schlacht von Bunker Hill. Von hier aus sind es zu Fuß auch nur wenige Minuten zur USS Constitution. Die USS Constitution wurde im Jahr 1797 erbaut und ist das älteste Kriegsschiff der US-Marine. Das berühmteste Kriegsschiff der USA gewann 42 Seegefechte, während kein einziges verloren ging. Die letzte Sehenswürdigkeit auf dem Freedom Trail ist das Bunker Hill Monument am Monument Square Park.

In unmittelbarer Nähe der Newbury Street befindet sich die Boston Public Library und Trinity Church. Die Boston Public Library ist nach Library of Congress in Washington D.C. die zweitgrößte öffentliche Bibliothek in den Vereinigten Staaten. Sehr fotogen ist die Bates Hall mit dem riesigen Gewölbe und der Innenhof des McKim Building in der Public Library. Von der Fan Pier Plaza sind es nur wenige Schritte zum Institute of Contemporary Art. Eine halbe Stunde verbleibt für einen kurzen Museumsbesuch. Die Video-Collagen finde ich sehr interessant, aber die Bilder hinterlassen keine große Wirkung. Von allen besuchten Museen in Boston und Chicago, gehört das ICA zu jenen, das ich zuletzt empfehlen würde. Die extravagante Architektur ergibt immerhin ein schönes Fotomotiv. Nur schade die Fan Pier Plaza jetzt komplett zugebaut ist und die tolle Aussicht auf Bostons Skyline verschwunden ist.

Vom Institute of Contemporary Art sind es gut zehn Minuten zum Restaurant Menton zu laufen. Es ist Bostons erstes und einziges Relais & Châteaux Restaurant, ausgezeichnet mit unzähligen Awards und Top-Bewertungen in allen möglichen Restaurant-Guides. Das Restaurant gehört zur Barbara Lynch Gruppo, gegründet von der Gastronomin Barbara Lynch. Zu ihrem Gastronomiekonzept gehören neben Menton noch No. 9 Park, B&G Oysters, The Butcher Shop, Stir, Drink, Sportello, 9 at Home. Chef de Cuisine Kristen Kish, eine gebürtige Südkoreanerin, verwöhnt die Gäste mit außergewöhnlichen Kreationen. Ich bestelle das 14-gängige Chef’s Tasting. Mit dem L’Espalier kann das Menton nicht ganz konkurrieren. Der Service ist zwar aufmerksam, aber zu hektisch und das Timing zwischen den einzelnen Gänge unterschiedlich lange. Die Menü beginnt stark, lässt aber beim Dessert stark nach. Somit ist das L’Espalier klarer Punktsieger unter den beiden besten Restaurants in Boston.


Unterkunft: Four Seasons, Boston +++ Wetter: 12 Grad C, stark bewölkt



29./30. Tag:  BOSTON: Beacon Hill, Back Bay, Chinatown BOSTON › ZÜRICH › NÜRNBERG
Back Bay ist neben Beacon Hill der schönste Stadtteil in Boston. Die Newbury Street, zwischen Arlington St und Massachusetts Ave ist gesäumt mit historischen Sand- und Ziegelsteingebäuden aus dem 19. Jahrhundert. Es ist Bostons Einkaufsmeile, wo sich exklusive Geschäfte, Boutiquen, Galerien, Restaurants und Cafés niedergelassen haben.

Ich sehe mir das Luxushotel Mandarin Oriental an. Im Vergleich zum 1985 erbauten Four Seasons punktet das MO mit seiner unvergleichlichen asiatischen Eleganz. Im Mandarin-Oriental-Restaurant Asana gibt es ein Fitness Breakfast mit Grapefruit Juice und Coffee. Schräg gegenüber vom Mandarin Oriental ist der dreistöckige Apple Store. Eine gute Gelegenheit sich dort mal umzusehen. Empfehlenswert ist auch eine leckere Dark Drinking Chocolate im L.A. Burdick Café.

Nachdem ich den halben Tag durch Back Bay getrödelt bin, mache ich einen Ausflug nach Chinatown. Das kleine Viertel ist bei weitem nicht so interessant, das man sich dort länger aufhalten müsste. Im Quic Pic BBQ muss ich dann doch reinschauen. Die Imbissbude ist drückend voll, wo sich vor allem die Einheimischen schnell was zu essen mitnehmen. Eine frisch gegrillte BBQ-Ente mit Reis und Gemüse ist für $5.50 fast geschenkt und es schmeckt sogar gut.

Am frühen Abend spaziere ich nochmals durch den Public Garden, bevor ich das Gepäck im Four Seasons Boston abhole und mit dem Taxi zum Flughafen fahre. Der Check-In am Swiss-Schalter ist in zwei Minuten erledigt und auch der Security-Check ist in Rekordzeit absolviert. Die Zeit bis zum Boarding verbringe ich in der Lufthansa Lounge. Von einer Lounge kann man aber eigentlich nicht sprechen. Die Airline-Lounges sind hässliche Warteräume ohne Fenster. Das Essen- und Getränkeangebot ist auch eine Zumutung und das Free Wi-Fi quälend langsam.

Um 21.45 Uhr startet der Airbus 330 nach Zürich. Im Gegensatz zum Hinflug mit der Boeing 747 kann ich den Sitz/Liege in eine 180-Grad-Position bringen und gut schlafen. Rechtzeitig zum Frühstück werden die First Class- und Business-Passagiere geweckt. Nach einer Flugzeit von knapp sechseinhalb Stunden bin ich um 10.20 Uhr in Zürich, eine halbe Stunde vor der vorgesehenen Ankunftszeit. Von der Landung und bis ich das Flugzeug verlassen habe, vergehen nur fünf Minuten – sehr schnell im Vergleich zu anderen Flughäfen. Die zwei Stunden bis zum Weiterflug nach Nürnberg verbringe ich in der großzügigen Star-Alliance Business-Lounge. Ich ergänze die letzten Zeilen zu dem Reisebericht und lasse die letzten Wochen gedanklich nochmals Revue passieren. 28,5 Tage „Chicago & New England” sind zu Ende. Wann ich wieder nach New England komme, steht in den Sternen, aber die nächste USA-Reise kommt bestimmt... Colorado & New Mexico 2014.


Wetter: 11 Grad C, sonnig und nachmittags wolkig