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7. Tag:  BISHOP › Rock Creek Lake › Little Lakes Valley › MAMMOTH LAKES › Devils Postpile NM
Um 5.15 Uhr verlasse ich Bishop Richtung Rock Creek Valley. Rechtzeitig zum Sonnenaufgang bin ich am Rock Creek Lake. Es ist bitterkalt, die Temperatur liegt um den Gefrierpunkt. Warm eingepackt laufe ich vom Campground hinunter zum See. Ein Kojote läuft mir über den Weg. Nachdem die Bilder fotografiert sind, gibt es Kaffee und einen Coconut Cream Pie im Rock Creek Lakes Resort. Die Kalorienbombe schmeckt fantastisch und gut gestärkt kann ich jetzt wieder einige Kalorien gut machen.

Am Ende der Rock Creek Road befindet sich der Mosquito Flats Trailhead – Startpunkt des Little Lakes Valley Trail (4,5 Meilen One Way) mit sieben Bergseen (Mack Lake, Marsh Lake, Heart Lake, Box Lake, Long Lake, Chickenfoot Lake, Gem Lakes) entlang des Trail. Steil geht es die ersten Meter hinauf und ich komme ganz ins schwitzen. In der Höhe von über 3000 Meter macht die eine oder andere Wanderungen dem Kreislauf ganz schön zu schaffen. Entlang des Trails hat man immer die massive Bergkette mit Bear Creek Spire, Mount Dade, Mount Abbot und Mount Morgan im Blick. Am Heart Lake kehre ich um und nach drei Stunden Hiking bin ich wieder am Mosquito Flats Trailhead. Tip: Anstatt weiter Richtung Morgan Pass zu laufen, den Abzweig zum Mono Pass nehmen und nach zwei Meilen hat man eine schöne Aussicht hinab auf die Little Lakes.

Zurück durch das Rock Creek Valley geht die Fahrt weiter nach Mammoth Lakes, einem beliebten Wintersportort im Mono County. Zuerst steht die Unterkunftssuche an. Im Best Western Plus High Sierra Hotel könnte ich erst morgen ein Zimmer bekommen. Schade, also wird das nächste Motel angefahren. Es klappt mit einem Zimmer für drei Übernachtungen im Quality Inn. Nach einer Woche tagaus tagein mit fotografieren beschäftigt, werde ich die Tage im Mammoth Lakes etwas ruhiger angehen. Mammoth Lakes unterscheidet sich optisch nicht viel von einem Wintersportort in den Alpen. Vom Mammoth Scenic Loop führt eine Backcountry Road zu den Inyo Crater Lakes. Die Fahrt auf der nur fahrzeugbreiten Straße ist abenteuerlich. Schotter wechselt sich mit Sand und Waldboden ab. In dem Gewirr von Backroads findet man sich ohne GPS nicht zurecht, da auch die Beschilderung alles andere als hilfreich ist. Tief ausgewaschene Fahrspuren und tiefer Kies machen diese Straße für einen PKW unpassierbar. Am späten Nachmittag fahre ich zum Devils Postpile National Monument. Das Devils Postpile NM liegt im Red Meadows Valley, westlich von Mammoth Mountain. Aufgrund seiner Höhenlage ist das Devils Postpile NM nur wenige Monate im Jahr zugänglich, je nach Wetterlage zwischen Ende Juni und Ende Oktober. Der Shuttle-Bus (Abfahrt: Adventure Center) bringt die Besucher u.a. zum Devils Postpile bzw. bis zur Endstation Rainbow Falls. Außerhalb der Shuttle-Bus Fahrzeiten bzw. wenn der Shuttle-Service ab September eingestellt wird, darf man mit dem eigenen Fahrzeug (Tagespass erforderlich) fahren.

Mein erster Stop ist am Rainbow Falls Trailhead, am Ende der Minaret Road. Entlang des 1,3 Meilen (One Way) langen Hikes sieht man immer noch die Folgen des Rainbow Fire 1992, wo 82% Baumbestand des National Monument bei dem verheerenden Waldbrand vernichtet wurden. Vom Parkplatz sind es nur wenige Schritte bis zu Devils Postpile, eine Formation von Basaltsäulen. Die zwanzig Meter hohen Basaltsäulen sind aber nicht einmalig – diese Art von Basaltsäulen findet man überall auf der Erde, u.a. in der Garni Gorge in Armenien, im Skaftafell NP auf Island, in der Fingal’s Cave in Schottland, im Organ Pipe NP in Australien oder im Yellowstone NP in Wyoming. Im Chart House gehe ich zum Abendessen. Als Vorspeise wähle ich COCONUT CRUNCHY SHRIMP w/citrus chili sauce und als Hauptgang HAZELNUT TROUT w/grilled shrimp, roasted tomato salsa w/lemon butter sauce, coconut ginger rice. Klingt ansprechend, aber überzeugt dann doch nicht. Abgesehen von der Bottega Louie in Los Angeles bekam ich bisher nur magere Kost serviert. Kulinarische Genüsse wird es wohl erst wieder in San Francisco geben, oder?


Gefahrene Strecke: 105 Meilen +++ Unterkunft: Quality Inn, Mammoth Lakes +++ Wetter: 23 Grad C, sonnig


8. Tag:  MAMMOTH LAKES › Minaret Vista Point › Mammoth Lakes Basin
Kurz vor Sonnenaufgang bin ich am Minaret Vista Point. Ich hole die Kamera mit dem 140-400er Tele heraus... verdammt, wo ist das Stativ? Ich überlege verzweifelt wo das Stativ sein könnte. Langsam dämmert es, dass ich das Stativ am Vortag in der Devils Postpile Ranger Station liegen gelassen habe. Ich kann die Minarets nur freihändig fotografieren und bei kühlen Temperaturen sind scharfe Bilder Glücksache. Ich tröste mich damit, dass der Herbst nicht die beste Zeit ist um die Minarets zu fotografieren. Tip: Eine fantastische Aussicht auf die Minarets hat man auf dem Volcanic Ridge. Über den sechseinhalb Meilen (One Way) langen Shadow Lake Trail to Lake Ediza, ausgehend von Agnew Meadows, erreicht man den Trail zum Volcanic Ridge. Dieser Hike zählt zu den schönsten Wanderungen in der Ansel Adams Wilderness Area, mehr Infos dazu hier.

Nachdem ich das Stativ abgeholt habe, gehe ich in Toomey’s zum Lunch. Es gibt The World’s Greatest Burger. Ein bisschen übertrieben, aber der BUFFALO BURGER w/blue cheese schmeckt lecker. Südlich von Mammoth Lakes liegt das Mammoth Lakes Basin mit seinen unzähligen Seen... Twin Lakes, Horseshoe Lake, Lake Mamie, Lake Mary, Lake George und noch einige kleinere Seen. Das Vulkangebiet des Mammoth Mountain ist immer noch aktiv. An der Südflanke des Mammoth Mountain strömt eine hohe Konzentration von Kohlendioxid heraus, was zur Folge hat, das viele Bäume am Horseshoe Lake und MacLeod Lake abgestorben sind. Besonders hübsch anzusehen ist der kristallklare Lake George. Von hier aus laufe ich den 0,25 Meilen Trail zum Barrett Lake. In der Kürze liegt die Würze – der Trail ist so steil, dass ich bereits nach wenigen Metern außer Atem bin. Oben angekommen genieße ich die Stille an dem kleinen Gebirgssee. Wenn man richtig fit ist, dann kann man auf diesem Trail über den TJ Lake bis zum Emerald Lake laufen.

Nach der Rückkehr fahre ich zum Lake Mary und sehe mir dort die Mammoth consolidated Gold Mine an. Der letzte Fotostop ist am Twin Lakes Overlook, eines der schönsten View Points im Mammoth Lakes Basin. Als ich zufällig an der Tamarack Lodge vorbei laufe und mir dort die Speisekarte ansehe, läuft mir gleich das Wasser im Mund zusammen. Glücklicherweise ist noch ein Platz im Lakefront Restaurant frei. Als Appetizer gibt es HOMEMADE POTATO GNOCCI, als Hauptgang PAN ROASTED ALPERS TROUT und als Dessert CHOCOLATE TORTE. Mit einem so guten Abendessen habe ich in Mammoth Lakes nun wirklich nicht gerechnet. Somit werden Foodies auch in Mammoth Lakes fündig.


Gefahrene Strecke: 44 Meilen +++ Unterkunft: Quality Inn, Mammoth Lakes +++ Wetter: 24 Grad C, sonnig bis wolkig


9. Tag:  MAMMOTH LAKES › Convict Lake › JUNE LAKE LOOP › June Lake › Gull Lake › Silver Lake
Convict Lake am Fuße des Mount Morrison ist eine der schönsten Seen in der Sierra Nevada. Convict Lake, 10 Meilen östlich von Mammoth Lakes, ist ein beliebtes Ausflugsziel von Anglern und natürlich auch von Fotografen. Der Name des Convict Lake basiert auf einem geschichtlichen Hintergrund. Mount Diablo Lake war der ursprüngliche Name, bis zu einem Zwischenfall am 23. September 1871. Beim Versuch ausgebrochene Sträflinge festzunehmen, kam Sheriff Morrison am Convict Creek ums Leben. Der Mount Diablo Lake wurde daraufhin in Convict Lake umbenannt und der am See liegende Berg wurde nach Morrison benannt. So viel zur Geschichte des Convict Lake und Mount Morrison. Nur wenige Meter sind es vom Parkplatz bis zu einer Brücke, wo man die beste Aussicht auf den See und die Berge hat. Ich bin der einzige Fotograf, der zu Sonnenaufgang hier anzutreffen ist. Es ist ein wunderschöner Anblick als sich Laurel Mountain zu Sonnenaufgang im Convict Lake spiegelt.

Anschließend fahre ich den June Lake Loop, siebzehn Meilen nördlich von Mammoth Lakes. June Lake, Gull Lake, Silver Lake und Grant Lake befinden sich direkt entlang des 16 Meilen langen Loop. Ich gehe im Silver Lake Resort frühstücken – es gibt ein Veggie Omelette und Kaffee. Im General Store und dem dazugehörigen Restaurant fühlt man sich, wie in einer anderen Zeit – kein Wunder, es ist das älteste Resort (1916) in der Eastern Sierra. Motorboote oder Kajaks kann man sich im Gerneral Store mieten. $35 sind angemessen um einen halben Tag über den Silver Lake zu schippern. Die Person, die das Boot betriebsbereit macht, fragt mich: Are you fishing? Ich muss verneinen und bin wahrscheinlich der einzige, der sich ein Boot nur zum Spaß mietet. Der Grant Lake wirkt öde und ich lasse ihn links liegen. Über den Hwy 395 fahre ich nochmals zum June Lake und gehe dort am Strand spazieren. Der Northshore Drive führt am Westufer des June Lake entlang. Hier liegen einige Steinformationen, wo man nach Herzenslust herumklettern kann. Oben angekommen hat man eine schöne Aussicht hinunter auf den See. Über eine rumpelige Gravel Road kommt man zu den Gull Meadows. Die goldene Farbe ist ein schöner Kontrast zum tiefblauen Gull Lake. Am schönsten hat mir der June Lake und Silver Lake gefallen. Am späten Nachmittag fahre ich wieder zurück nach Mammoth Lakes.

Am Abend gehe ich wieder in Toomey’s. Es gibt BABY BACK RIBS w/caramelized onions, fresh blackberry BBQ sauce, garlic mashed potatoes & fresh veggies. Am frühen Abend zieht ein Gewitter über das Mammoth Lakes Basin, während über dem Mono Lake die Sonne scheint. Als das Gewitter abzieht, färben sich die Wolken über Mammoth Mountain tiefrot – ein gigantischer Anblick. Sofort setze ich mich ins Auto und fahre die fünf Meilen hinauf zum Minaret Vista Point. Die Silhouette der Minarets im tiefblauen Himmel, entschädigt für den verpatzten Sonnenaufgang vom Vortag. Auf keiner meiner bisherigen USA-Reisen habe ich so einen Sonnenuntergang erlebt – atemberaubend. Morgen geht die Fahrt weiter nach Lee Vining. In dem trostlosen Ort möchte man nicht unbedingt länger als nötig verweilen, aber Lee Vining ist der ideale Ausgangspunkt für die Ausflüge nach Bodie, Mono Lake und Tioga Pass Road.


Gefahrene Strecke: 84 Meilen +++ Unterkunft: Quality Inn, Mammoth Lakes +++ Wetter: 23 Grad C, sonnig bis wolkig