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27. Tag: VALLEY OF FIRE SP › LAS VEGAS
Ich bin bereits eine Stunde vor Sonnenaufgang wach. Ich packe den Schlafsack und Isomatte in den Koffer und fahre nochmals den Scenic Drive hinauf zu Rainbow Vista. Kurz vor Sonnenaufgang sind die Farben in allen Schattierungen zu sehen. Am Vormittag mache ich mich auf dem Weg nach Las Vegas. Nach unzähligen Arches, Canyons und Hikes ist Las Vegas eine willkommene Abwechslung. An Las Vegas scheiden sich die Geister, entweder man liebt die Stadt oder man hasst sie! Mehr als einen oder zwei Tage würde ich nicht in Las Vegas verbringen wollen. Zu viel Hektik und Trubel.
Das Stadtbild von Las Vegas hat sich seit meinen ersten Besuch 1995 sehr verändert. Die Zeit der Themenhotels, die in den 90ern gebaut wurden, ist vorbei. Zwischen Bellagio und Monte Carlo ensteht der riesige CityCenter mit mehreren Luxushotels und Appartmenthäusern (Eröffnung 2009). Neu hinzugekommen sind u.a. das Cosmopolitan, Encore, Palazzo und der Trump Tower. Das Palazzo und das Venetian (Sands Expo Inc.) ist mit über 7000 Suiten der größte Hotelkomplex der Welt. Aber Las Vegas’ Shilouette hat durch die riesigen Hotel- und Wohntürme einiges von seinem einst einmaligen Flair eingebüßt.
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Die Hektik und der Autoverkehr entlang des Strip ist das krasse Gegenteil zu der Ruhe der vergangenen Tage. Zwei Übernachtungen im The Venetian (Luxery View Suite) habe ich gebucht. Vom dreißigsten Stock hat man wunderschöne Aussicht auf das Palazzo, Treasure Island, Trump Power und Fashion Show Mall. Das Venetian Resort·Hotel·Casino, das der italienischen Stadt Venedig nachempfunden wurde, liegt direkt am Strip, in unmittelbarer Nachbarschaft zum Treasure Island, Mirage und Wynn. Die Gondelfahrten mit singenden Gondelieri auf den nachgebauten venezianischen Kanälen wirken kitschig, was aber viele Touristen nicht davon abhält eine Fahrt zu buchen. Das Buffet im Bellagio hatte ich noch gut in Erinnerung und so geht es mittags zum Bellagio at Buffet.
Am Abend gehe ich ins Le Village Buffet im Paris. Viel Unterschied besteht nicht zwischen dem Buffet im Bellagio und Paris, aber müsste ich mich entscheiden, würde ich dem Bellagio den Vorzug geben. Die Zeiten wo man sich für paar Dollar den Bauch voll schlagen konnte, sind schon lange vorbei. In den Top-Hotels liegen die Buffet-Preise, je nach Tageszeit, zwischen $18 und $40 pro Person (Stand: 2008). Danach mache ich einen ausgiebigen Bummel entlang des Strip. Einige Zeit verweile ich vor den Bellagio Fountains, gegenüber vom Paris. Die mit Musik untermalten Choreografie der Wasserspiele sind immer wieder faszinierend. Zu später Stunde gehe ich noch ins TAO Asian Bistro im The Venetian, eine Mischung aus Restaurant und Nachtclub. Gelegentlicher Treffpunkt von Prominenten, wie Bono, Paris Hilton, Madonna, Janet Jackson oder Jessica Simpson. Ich esse noch eine kleine Portion Pad Thai Noodles und lasse den Tag in Ruhe ausklingen.
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Gefahrene Strecke: 56 Meilen +++ Unterkunft: The Venetian, Las Vegas +++ Wetter: heiter, sehr warm
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28. Tag: LAS VEGAS
Der letzte Urlaubstag bricht an. Zum Frühstück gehe ich in die Grand Lux Cafe. Es wird ein Breakfast Buffet angeboten, aber ich bestelle à la carte: ein Veggie Omelette, Toast und Kaffee. Für Shopping oder im Casino zocken, habe ich nichts übrig, allenfalls durch das eine oder andere Hotel schlendern. Da gehe ich lieber gut essen, als einen Cent im Casino zu verzocken. Beim Gang durch die Grand Canal Shoppes schaue ich in der Galerie von Peter Lik hinein. Wunderschöne Bilder, aber wie bei nahezu allen Landschaftsfotografen sind die Bilder übersättigt, was nicht unbedingt meinem Geschmack entspricht.
In Wolfgang Puck's Postrio gehe ich anschließend zum Mittagesssen. Ich habe keinen großen Hunger und bestelle mir nur Pasta (fettuccine with wild mushrooms, english peas, arugula, parmesan cheese). Danach mache ich Siesta am Pool und genieße die warme Sonne bei 30°C. Gegenüber dem Wynn und Encore liegt die Fashion Show, eine exklusive Shopping Mall. Im Apple Store herrscht reger Betrieb. Kein Wunder, denn vor einigen Tagen wurde eine neue Generation von MacBook vorgestellt. Das neue MacBook ist ein Eye-Catcher: komplettes Alu-Design, LED-Hintergrund-Beleuchtung mit einem innovativen Glas-Trackpad. Bei Tix4Tonight stehen die Menschen Schlange um Show- oder Dinner-Tickets zum halben Preis zu bekommen. Ich hätte nicht den Nerv wegen paar Dollar Nachlass stundenlang anzustehen.
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Am Abend gehe ich in das Restaurant von David Burke. Die Einrichtung ist mit einer offenen Küche modern gestaltet. Als Vorspeise gibt es: Grilled Octopuss (with giant white beans, grilled frisée, capers, saffron aioli), als Hauptgang: Seared Salmon (with rock shrimps and artichoke „barigoule”, lemon gnocchi). Optisch wie geschmacklich ein Gedicht. Im Nachhinein hätte ich lieber auf die Buffets verzichtet und noch das eine oder andere Restaurant im The Venetian besucht. Ich mache noch einen ausgiebigen Spaziergang entlang des Strip, ein letztes Mal in Las Vegas’ Glitzerwelt eintauchen. Das ich mich am nächsten Tag um nichts mehr kümmern muss, werden noch am Abend die Koffer gepackt.
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Gefahrene Strecke: 0 Meilen +++ Unterkunft: The Venetian, Las Vegas +++ Wetter: heiter, sehr warm
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29./30./31. Tag: LAS VEGAS › FRANKFURT › NÜRNBERG
Ich gehe ins Bouchon im The Venetian frühstücken... mal kein Veggie Omelette, sondern Quiche Floreninte und Yoghurt mit Granola. Das Bouchon Breakfast (mehrfach ausgezeichnet) soll das Beste in Las Vegas sein. Nun ja, bei meiner kleinen Auswahl möchte ich es nicht beurteilen, aber es hat vorzüglich geschmeckt. Es wird Zeit Las Vegas „Goodbye” zu sagen... die Stimmung ist ein wenig gedrückt: der Abschied vom faszinierenden Südwesten der USA und die Rückkehr in den schnöden Alltag. Ich schaue noch im Hard Rock Cafe vorbei und stöbere ein wenig durch den Rock Shop. Danach gebe ich das Auto ab und der Shuttle Service bringt mich zum McCarran Int'l Airport Las Vegas.
Der Condor-Flug aus Frankfurt hat eine Stunde Verspätung, und dadurch verzögert sich auch entsprechend der Rückflug. Aber das es noch schlimmer kommt, kann keiner der Wartenden ahnen. Wegen einer Schlechtwetterfront über dem Ausweichflughafen in Grönland (Bedingung für zweistrahlige Flugzeuge für eine Notlandung) und kein freier Slot in Frankfurt, verzögert sich der Flug um sage und schreibe achteinhalb Stunden. Der $20 Voucher tröstet nicht über die lange Verzögerung hinweg. Einige Passagiere fahren nochmals zum Strip, andere verbringen die Zeit im Terminal. Ich laufe zum Terminal 1 (Inlandsflüge) und gehe dort im Don Alejandro's Texan Grill zum essen. Anstatt um 17.45 Uhr startet die Boeing 767 erst nachts um 1.45 Uhr. Immerhin kann ich einige Stunden durchschlafen, und die 10 Stunden vergehen wie im Flug, und um 20.10 Uhr landet die Maschine auf dem Frankfurter Flughafen. Bis zur Zugrückfahrt (22.00 Uhr) nach Nürnberg vertreibe ich mir die Zeit bei einer Tasse Kaffee, und am Samstag erreicht der Intercity um 0.35 Uhr den Nürnberger Hauptbahnhof. Ich lasse mich mit dem Taxi nach Hause bringen und die lange Odyssee hat ein Ende gefunden.
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Gefahrene Strecke: 8 Meilen +++ Wetter: bewölkt, sehr warm
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Fazit
Von der Landschaft des Südwesten war ich total begeistert. Unter den vielen Highlights stachen heraus: Arches NP, Coyote Buttes South, Water Holes Canyon, White Pocket, Zion Narrows, die Laubfärbung im Capitol Reef und Zion NP. Einige nahe gelegene Sehenswürdigkeiten konnte ich leider nicht besuchen, obwohl sie praktisch auf dem Weg lagen, siehe Canyonlands Needles, Coyote Gulch, Sidestep Canyon, Yellow Rock, aber dazu sind vier Wochen viel zu kurz. Obwohl ich kein ausdauernder Wanderer bin, habe ich alle Hikes durchgestanden. Es war eine interessante Erfahrung an die körperlichen Grenzen zu gehen.
Der Südwesten ist eine kulinarische Wüste. Gute Restaurants entlang dieser Strecke, abgesehen von Las Vegas, muss man wie die Nadel im Heuhaufen suchen. Hell's Backbone Grill (Breakfast/Dinner) in Boulder ist nicht preiswert, aber dafür gibt es feinste American Cuisine. Das Cafe Diablo in Torrey ist gut, auch wenn die Optik zu viel des Guten ist. Von außen erweckt Buck's Grill House in Moab nicht den Anschein eines Spitzenrestaurant, umso mehr überrascht die erstklassige Küche. Das Peace Tree Juice Café in Moab ist eine Breakfast-Alternative zu Denny's & Co. Das Spotted Dog Restaurant in Springdale eine Empfehlung, wenn man in gut und stilvoll essen möchte. Die Restaurants im The Venetian, Las Vegas: Bouchon (French Cuisine), David Burke (American Cuisine), Postrio (American Cuisine), TAO (Chinese, Japanese, Thai Cuisine) waren allesamt hervorragend.
Es herrschte nahezu ideales Spätsommerwetter während der vier Wochen. Mit 5°C war es am kältesten beim Sonnenaufgang im Bryce Canyon, mit über 30°C am wärmsten in Las Vegas, Coyote Buttes South und Zion NP. Nur drei geplante Stationen fielen ins Wasser: Imperial Point am Grand Canyon wegen Kälte und Regen, Coyote Buttes North nach mehrmaligen erfolglosen Versuchen ein Walk-In Permit zu bekommen, und Monument Valley wegen eines Sandsturm. Dafür sind kurzfristig acht ungeplante Stationen hinzugekommen. Von Pannen wurde ich leider nicht verschont, siehe der Reifenschaden am 17. Tag und die lange Verspätung beim Rückflug.
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