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17. Tag: JASPER › Patricia Lake › Pyramid Lake › MALIGNE LAKE › Moose Lake Loop
Es ist wieder bitterkalt an diesem frühen Samstagmorgen, so kalt das man das Eis von der Windschutzscheibe kratzen muss. Ich hole mir einen French Vanilla zum aufwärmen und fahre danach zum Sonnenaufgang an den Patricia Lake, 4,2 km nördlich von Jasper. Es ist eine beliebte Foto-Location, insgesamt elf Fotografen bauen ihre Stative entlang des Ufers auf, wo sich zu Sonnenaufgang die Pyramid Mountains im Patricia Lake spiegeln. Nebelschwaden wandern über den See. Leider ist es nur ein halber Sonnenaufgang, denn nachdem sich die Spitze des Mount Pyramid rötlich färbt, verdeckt eine Wolke die Sonne und paar Minuten später ist es mit dem Schauspiel auch schon vorbei. Danach geht es zum zwei Kilometer entfernten Pyramid Lake, wo man frühen Morgen ebenfalls schöne Motive findet. Eine interessante Location befindet sich am Outstream des Pyramid Lake. Am Ende der Straße parkt man sein Auto und läuft 10 Minuten entlang des Sees bis man an das Ende des Pyramid Lake gelangt, dort überquert man eine kleine Holzbrücke und hat am Ufer eine schöne Sicht auf den Pyramid Lake und die Pyramid Mountains. Um 8 Uhr ist es immer noch saukalt, kein Wunder bei -6°C. Auf dem Rückweg nach Jasper gehe ich im Tekarra frühstücken und fahre anschließend zum Maligne Lake.

Am Maligne Lake angekommen hole ich mir ein Ticket für die Spirit Island-Bootsfahrt. Mit etwas Verhandlungsgeschick gelingt es, dass ich mit dem vorletzten Boot hinfahren kann und erst mit dem letzten Boot zurückfahren muss. Vor der Bootsfahrt mache ich den kurzweiligen Moose Lake Loop. Vom Maligne Lake Ticket Office ist es eine 3 km Wanderung. Wasser ist an Ästen eines Bachlauf immer noch gefroren und das am frühen Nachmittag. Man kann es sich vorstellen, wie stark es in der Nacht abkühlen muss. Die neunzigminütige Bootsfahrt zu Spirit Island beinhaltet zehn Minuten Aufenthalt für die Besucher, ein Witz bei dem Preis von $55. Ich habe wenigstens eine Dreiviertel Stunde Zeit um in Ruhe zu fotografieren. Den Hype um Spirit Island kann ich nicht ganz nachvollziehen, außer einem schönen Bergpanorama gibt es während der Fahrt nicht viel zu sehen. Mit den letzten Sonnenstrahlen verlasse ich Maligne Lake und drücke ein wenig aufs Gas, sodass ich in einer halben Stunde wieder in Jasper bin. Am Abend geht es noch ins Suyari an die Sushi Bar.
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Gefahrene Strecke: 111 km +++ Unterkunft: Astoria Hotel, Jasper +++ Wetter: 14°C, sonnig
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18. Tag: JASPER › PUNCHBOW FALLS › MIETTE HOT SPRINGS › WHIRLPOOL RIVER VALLEY
Die Wettervorhersage hatte zwei sonnige Tage vorhergesagt und hat recht gehabt. Für den heutigen und morgigen Tag hat sie Regen gemeldet, und das trifft an diesem trüben Sonntagmorgen schon mal zu. Am Ortsausgang von Jasper grasen mehrere Hirsch. Mehrere Autos halten auf dem Seitenstreifen und es wird wie verrückt fotografiert, als hätte man noch nie einen Hirsch gesehen. Da die Hirsche auf beiden Seite der Straße grasen, treiben Parkangestellte das Wild auf die Waldseite um mögliche Kollisionen mit Fahrzeugen zu vermeiden. Ich lasse den Tag ruhig angehen und gehe in die Fairmont Japser Park Lodge frühstücken. Das Frühstücksbuffet schaut nicht so einladend aus wie im Fairmont Chateau Lake Louise. Wenigstens hat die Jasper Park Lodge ein High Speed Free-WLAN Netz und man kann in aller Ruhe Mails lesen/schreiben und surfen.
Bei diesem regnerischen Wetter ist die Freizeitaktivität eingeschränkt, ich entschließe mich zu einem Tagesausflug nach Miette Hot Springs. Auf dem Highway 16 East sind es 61 km bis Miette Hot Springs. Entlang der Miette Hot Springs Road geht der Regen bereits in Schnee über. Die Straße ist zwar frei, aber die Bäume sind bereits kräftig mit Schnee bedeckt. Man fühlt sich wie in einer anderen Welt, gestern noch ein milder sonniger Herbsttag, heute ein kalter Wintertag. Ich halte am Parkplatz bei den Punchbowl Falls. Es sind nur ein paar Schritte bis zu einer Barriere, wo man aber nur von schräg oben auf den Wasserfall blickt. Viel interessanter ist die Aussicht vom Fuß der Punchbowl Falls, dazu müsste man aber den steilen Pfad hinunter gehen. Leider ist der Pfad vom Regen sehr aufgeweicht und es wäre leichtsinnig, wenn man auf dem glitschigen Lehmboden ausrutschen würde.
Am Ortseingang von Jasper hat sich die Elchherde wieder eingefunden und natürlich finden sich wie immer einige Schaulustige ein. Am Spätnachmittag hat es endlich aufgehört zu regnen und die dichten Wolken reißen auf. Ich mache noch einen Stop bei Cottonwood Slough an der Pyramid Lake Road, bevor ich am Abend zum Tekarra fahre. Es gibt als Vorspeise: Crab and Corn Chowder with Red Jacket Potato, Roast Vegetables and Lobster Stock. Als Hauptgang: Banana Crusted Free Range Breast of Chicken with Sweet Mango Curry Sauce on Mashed Red Jacket Potato and Grilled Organic Vegetable. Ich vermisse die Raffinesse beim zweiten Dinner im Tekarra. Die Chowder ist keine Konkurrenz zur köstlichen Chowder in der Storm Mountain Lodge. So bleibt das Restaurant in der Deer Lodge bis jetzt konkurrenzlos.
Nach dem frühen Abendessen verlasse ich Jasper. Vom Highway 93A führt eine 7 km lange Dirt Road durch das Whirlpool Valley zum Moab Lake. Einsam und wild schaut die Landschaft entlang des Whirlpool River aus. Mit dem letzten Tageslicht fahre ich auf der engen und kurvenreichen Geraldine Fire Road (5,5 km Dirt Road) hinauf zum Fryatt Valley Trailhead. Auf dieser Dirt und Gravel Road mit teilweise tiefen Schlaglöchern lohnt sich der Allrad diese Dirt Road ist speziell im letzten steilen Abschnitt nicht für PKWs geeignet. Am Trailhead schlage ich mein Nachtlager auf und mache es mir im Schlafsack gemütlich. Ich schreibe noch am Reisebericht und sichte die Bilder. So wie der Tag begonnen hat, so hört er auch auf, es beginnt wieder zu regnen.
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Gefahrene Strecke: 180 km +++ Unterkunft: Wild Camping +++ Wetter: 8°C, Regen und Schneefall
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19. Tag: ATHABASCA FALLS › JONAS CREEK › PARKER RIDGE › COLUMBIA ICEFIELD
Es ist erträglich auch bei Minusgraden von bis zu -5°C im Auto zu schlafen. Die Fenster sind ringsherum beschlagen war es wieder so kalt das der Regen auf dem Scheiben gefroren ist? Nein, es hat während der Nacht heftig geschneit. Ich fahre vorsichtig den Berg hinunter und bin froh als ich wieder den Highway 93A erreiche. Vor Sonnenaufgang noch ein Foto-Stop bei den Athabasca Falls, bevor die Fahrt weiter zum Icefield Centre geht. Geplante Hikes und Foto-Stops die auf dem Weg nach Jasper nicht geklappt haben, versuche ich in den kommenden Tage nachzuholen, u.a. Athabasca Glacier, Wilcox Pass, Lake Louise und Moraine Lake.
Der heftige Wintereinbruch über Nacht zeigt sich deutlich. Die grün, orangen und gelben Farben sind einer weißen Winterlandschaft gewichen. Den Vormittag verbringe ich am Jones Creek Campground und wandere entlang des Jones Creek auf der Suche nach Fotomotiven. Durch den Schneefall sind fast keine Pfade zu erkennen, besonders schwierig auf dem Terrain der gegenüberliegenden Straßenseite, wo es steil zum Flussufer hinuntergeht. Leicht zu fotografieren sind die Tangle Falls, die sich direkt an der Straße befinden. Entlang des Sumwapta Canyon herrscht dichter Nebel und am Icefields Centre kann man nur erahnen wo sich der Athabasca Glacier befindet. Bisher hat die Wettervorhersage die letzten vier Tage 100% richtig vorhergesagt. Die Wettervorhersage meldet für die nächsten Tage sonniges Herbstwetter. Wenn es genauso zutrifft, dann bin ich glücklich.
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Soll ich auf den morgigen Wetterumschwung warten? Ich überlege... dann entscheide ich, dass ich über Nacht am Icefield Centre bleibe, zum Sonnenaufgang den Wilcox Pass Trail und anschließend den mehrstündigen Icewalk mache. Knapp 9 km südlich vom Icefield Centre liegt der Parker Ridge Trailhead. Bei leichten Schneefall und Sicht von nur wenigen Hundert Metern verzichte ich auf Fotos und lasse die Kamera im Auto liegen. Der Trail steigt stetig an, ist aber bei weitem nicht so steil, wie Opal Hills Loop am Maligne Lake oder Bear's Hump im Waterton Lakes NP. Für die 2,4 km (One Way) hinauf zu Parker Ridge und wieder hinunter braucht man zwei bis drei Stunden. Bei guter Sicht hat man die Aussicht auf den Saskatchewan Glacier, dem größten Gletscher auf dem Columbia Icefield. Ich bin positiv überrascht vom Glacier View Inn im Icefield Centre, das Zimmer ist groß, leise und im Vergleich zu Lake Louise und Jasper sehr günstig im Gegensatz dazu die Cafeteria/Restaurant mit ihren exorbitant hohen Preisen. Nachdem es am Nachmittag immer noch schneit, entspanne ich den restlichen Tag, lese Infos über das Columbia Icefield, sichte die Bilder und schreibe den Reisebericht weiter.
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Gefahrene Strecke: 97 km +++ Unterkunft: Glacier View Inn, Columbia Icefield +++ Wetter: 1°C, Schneefall
  
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