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20. Tag: WILCOX PASS TRAIL › ATHABASCA GLACIER ICEWALK › LAKE LOUISE
Das Columbia Icefield ist ein ausgedehntes Eisfeld in den kanadischen Rocky Mountains im Banff- und Jasper-Nationalpark. Es ist eine der größten Ansammlungen von Eis südlich des Polarkreises. Seine Fläche beträgt 325 km², die Dicke 100 bis 365 m und die jährliche Schneefallmenge bis zu sieben Meter. Das Eisfeld ist das Nährgebiet von acht großen Gletschern, darunter der Athabasca, Castleguard, Columbia, Dome, Stutfield und Saskatchewan Glacier. Das Columbia-Eisfeld speist den Ursprung mehrerer Flüsse, darunter den Athabasca River und den North Saskatchewan River. Da es sich auf einer dreifachen Wasserscheide der Nordamerikanischen kontinentalen Wasserscheide befindet, fließen die Flüsse sowohl in den Arktischen Ozean (nach Norden), als auch in den Hudson Bay und damit den Atlantik (nach Osten), und in den Pazifik (nach Süden und Westen). Ein Teil des Columbia-Eisfelds (der Athabasca- und Teile des Dome- und Stutfield-Gletschers) ist vom Icefields Parkway aus sichtbar. Quelle: wikipedia
Als ich am Morgen zum Fenster hinaussehe, hat es zwar aufgehört mit dem Schneefall, aber dafür herrscht dichter Nebel. Der Jeep Grand Cherokee ist ringsherum mit einer Eisschicht bedeckt. Die Scheibenwischer sind festgefroren und nur mit etwas Gewalt kann man die Türen öffnen. Ich lasse erst einmal den Motor einige Zeit warmlaufen um die Frontscheibe eisfrei zu bekommen. Unter diesen Wetterverhältnissen kann ich den Wilcox Pass Trail nicht wie geplant machen. Geplant war der Hike bis zur Passhöhe (4 km One Way) und wieder zurück. Entlang des Wilcox Pass Trail liegen mindestens 10-15 cm Neuschnee, was den Hike zusätzlich erschwert. Kurz nach Sonnenaufgang laufe ich die ersten zwei Kilometer bis ich Sicht auf den Athabasca Glacier und das Icefield Centre habe, es geht sogar noch ein Stück weiter und dann kehre ich um. Am Vormittag hat sich auch der Nebel verzogen und die Sonne scheint, beste Bedingungen für den Icewalk.
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Um 11 Uhr beginnt der Icewalk auf dem Athabasca Glacier. Der Athabasca Glacier ist nur einer von über dreißig Gletschern (Stand: 2010) am Columbia Icefield. Ron, unser Guide, verteilt Steigeisen an die insgesamt sieben Teilnehmer damit man trittsicher auf dem Gletscher laufen kann. Warum überhaupt ein Guide? Seit 1994 sind drei Besucher ums Leben gekommen, die in eine der unzähligen Gletscherspalten gefallen sind, und gerade nach Neuschnee sind manche Gletscherspalten nicht sichtbar. Ron hält an bestimmten Abschnitten an und erklärt einiges über die Gletscher am Columbia Icefield. Eine der Höhepunkte ist der Blick in eine 200 m tiefe Gletscherspalte. Ron sagt dazu: wer hier reinfällt, bekommt sein „Once in a Life Time Experience.” Unterwegs sehen wir die Brewster Ice Explorers, speziell für die Fahrt auf dem Gletscher konstruierte Fahrzeuge, welche die Besucher zum Gletscher fahren. In der Sommersaison 1949 beförderte die Brewster Company 846 Personen zum Athabasca Glacier, heute sind es in der Hochsaison an einem einzigen Tag über 5000 Personen. Drei Kilometer laufen wir den Athabasca Glacier hinauf bevor wir umkehren. Nach vier Stunden Wandern auf dem Gletscher erreichen wir wieder den Trailhead am Sumwapta Lake. Es war einer der schönsten Hikes auf dieser Reise und mit Sicherheit nicht der letzte Icewalk.
Am Nachmittag geht es wieder zurück nach Lake Louise. Unterwegs lege ich Fotostopps am Peyto Lake, Bow Lake, Herbert Lake und Mosquito Creek ein. Dort finden sich wunderbare Motive und interessant, wenn man Bilder an der gleichen Stelle zu unterschiedlichen Wetterverhältnissen fotografiert, wie u.a. der dritter Besuch am Peyto Lake. Mit den letzten Sonnenstrahlen komme ich in Lake Louise an und gehe anschließend in der Deer Lodge zum Abendessen. Da es bereits so spät ist, gibt es auch nur eine „Kleinigkeit”... Pumpkin Seed Pesto Crusted Halibut, Lobster Cream, Root Vegetable Hash, und wie bei den vorangegangenen Besuchen schmeckt es wieder hervorragend.
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Gefahrene Strecke: 150 km +++ Unterkunft: Mountaineer Lodge, Lake Louise +++ Wetter: 10°C, sonnig
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21. Tag: LAKE LOUISE › Moraine Lake › Louise Creek › BOW VALLEY PARKWAY › BANFF
Der in der kanadischen Provinz Alberta gelegene Banff Nationalpark wurde 1885 gegründet und ist der älteste National Park Kanadas, der zweitälteste Nordamerikas und drittältester der Welt. Mit seinen 6.641 Km² Fläche gehört er zu den größeren Nationalparks in den kanadischen Rocky Mountains. Seinen Namen trägt der Park nach dem schottischen Banffshire, der Heimatregion zweier Geldgeber der Canadian Pacific Railway, bei deren Bau 1883 eine heiße Quelle in einer Höhle (Cave and Basin) entdeckt wurde. Dort entstand die Ortschaft Banff. Er wurde von der UNESCO zum Welterbe erklärt. Quelle: wikipedia

Obwohl ich gestern zwei anstrengende Hikes gemacht hatte, war es eine unruhige Nacht. Unausgeschlafen stehe ich um 6.00 Uhr vor Laggan's Bakery und hole mir einen Kaffee und Chocolate Cookie. Beim Blick in den Himmel sehe ich keine Sterne, was wohl bedeutet das dicke Wolken oder Nebel über das Lake Louis Village liegen müssen. Was für eine Überraschung nach einigen Kilometer Fahrt zum Moraine Lake, lichtet sich der Nebel und ich kann unzählige Sterne erkennen. Der Preis für den wolkenfreien Himmel ist ein bitterkalter Morgen. Während es im Lake Louise Village (1540 m) bereits 7° Grad hat, sind es am Moraine Lake, 335 m höher gelegen, eisige -7° Grad. Der Kamera-Fernauslöser hat einen Kabelbruch erlitten. Gott sei Dank habe ich kleineres Zubehör immer in zweifacher Ausführung dabei, sei es ein Ladegerät, Akku oder eben ein Fernauslöser.
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Ich erlebe einen wunderschönen Sonnenaufgang, wenn auch dafür drei Versuche nötig waren. Auf dem Hügel kann man den Nebel erkennen, der über Lake Louise liegt. Vor der Rückfahrt zum Lake Louise Village, gehe ich noch entlang des Louise Creek wandern. Erst gegen Mittag lichtet sich der Nebel über den Lake Louise, fast schon zu spät um ein gutes Foto zu schießen. Nachdem ich noch einige Bilder am Boot Dock gemacht habe, verlasse ich Lake Louise und fahre zum Mittagessen in die Storm Mountain Lodge. Es gibt eine Seafood Chowder und einen „Roasted Vegetable Tower” Roasted Zucchini, Red Pepper, Eggplant, Red Onion, Portobello, Spinach, Feta Phylo Pastry, Marina Sauce.
Auf den Bow Valley Parkway geht es weiter Richtung Banff. Unterwegs mache ich Halt beim Trailhead zu den Silverton Falls. Zu den Wasserfällen ist es ein 2,4 km (Rundweg) Hike durch den Wald. Nur wenige Besucher finden den Weg dorthin, sind es doch nur ein paar Kilometer zu den Johnston Falls. Weitere Stops sind bei den mächtigen Castle Mountains und Moose Meadows. Vor Sonnenuntergang fahre ich hoch zum Mount Norquay. Vom Viewpoint hat man einen schönen Ausblick auf Banff mit Mount Rundle und Goat Range im Hintergrund. Darwin Wiggetts „How to Photograph the Canadian Rockies” empfiehlt zum fotografieren späten Nachmittag oder Sonnenuntergang. Mitte September ist es eher eine Vormittag-Location, zudem lohnt sich die Aussicht nur im Sommer, wenn die Weiden noch grün sind. Einige Caribous grasen auf der ausgedörrten Weide nahe am Waldrand. Am frühen Abend komme ich in Banff an, der größte Ort im Banff National Park. Ich suche mir eine Unterkunft und gehe dann beim Japaner noch paar Sushis essen. Selbst am späten Abend sind noch viele Besucher entlang der Banff Avenue unterwegs. In Banff geht es doch viel touristischer zu als im beschaulichen Jasper.
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Gefahrene Strecke: 116 km +++ Unterkunft: Banff Aspen Lodge, Banff +++ Wetter: 16°C, sonnig
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22. Tag: BANFF › Hoodoo Viewpoint › Tunnel Mountain Trail › Cave and Basin National Historic Site
Nachdem Frühstück fahre ich nochmals auf die Mt. Norquay Road. Zum Fotografieren sind die Lichtverhältnisse nicht besonders, da man mit Blick auf Banfff und Mount Rundle gegen das Licht fotografiert, dafür kann man Caribous beobachten, die vom Tal auf die höher gelegenen Weiden ziehen. Weiter geht es auf der Tunnel Mountain Road entlang zum Hoodoo Viewpoint. Ein paar Meter sind es zu einer von fünf Aussichtspunkten, wo man auf die Hoodoos hinunter blicken kann, zudem bietet sich eine schöne Aussicht auf den Bow River und die Nordseite des Mount Rundle. Ein schmaler und steiler Pfad führt zu den Hoodoos hinunter. Die Aussicht von oben finde ich schöner als vom Flussufer des Bow River. Ein weiterer Stop entlang der Tunnel Mountain Road ist am Parkplatz zum Tunnel Mountain Trail. Von dort aus geht es zwei Kilometer (300 m Aufstieg) den Berg hinauf. Oben angekommen, bietet sich eine schöne Panoramaaussicht auf Banff, das Bow Valley und Mount Rundle.
Am Nachmittag sehe ich mir die Bow Falls an. Die Bow Falls gehören zu jener Kategorie von Wasserfällen die man nicht unbedingt ein zweites Mal sehen muss. Ich wandere noch einige Zeit entlang des Bow River, ein Kojote streift durch den angrenzenden Wald. Am Nachmittag schaue ich noch mal beim Hoodoos Viewpoint vorbei, jetzt sind die Lichtbedingungen entschieden besser und die Bilder schauen gleich viel besser aus. Zum Abschluss des Tages mache ich einen Spaziergang entlang des Marsh Boardwalk Trail bei der Cave and Basin National Historic Site. Entlang des 600 m langen Loops kann man die einzigartige Flora der warmen Mineralquellen betrachten.
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Gefahrene Strecke: 50 Km +++ Unterkunft: Banff Aspen Lodge, Banff +++ Wetter: 14°C, wolkig
  
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