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17. Tag: CAPITOL REEF NP › Hickman Bridge › Upper/Lower Cathedral Valley
Nachdem ich in den Jeep einsteige und ein paar Meter fahre, leuchtet die Reifendruckanzeige wieder auf. Das ist nun wirklich nervig. Erst die Aufforderung zum Ölwechsel und nun das. Nach einem Coffee Stop im Castle Rock Coffee & Candy fahre ich erst mal zum Hickman Bridge Trailhead. Mit Taschenlampe, Kamera und Stativ mache ich mich in der Dunkelheit auf den eine Meile langen Hinweg zur Hickman Bridge. Stetig geht es bergauf bis ich nach 25 Minuten dort ankomme. Ich genieße die Stille und Abgeschiedenheit und mache die ersten Bilder. Später kommt noch ein weiterer Fotograf hinzu. Tom und ich unterhalten uns über die beste Position, Belichtungseinstellung usw. Danach trennen sich unsere Wege und ich mache mich auf den Rückweg. Zurück geht es etwas schneller, in 15 min bin ich wieder am Trailhead angelangt.
Besorgt wegen der Warnanzeige fahre ich die Tankstelle in Torrey an und überprüfe nochmals den Reifendruck. Wieder hat der rechte Hinterradreifen zu wenig Luft. Ich beschließe die nächste Werkstatt im 16 Meilen entfernten Loa aufzusuchen. Gott sei Dank arbeitet dort Jemand am Samstag. Man findet einen Nagel im Reifen. Na prima, das hat mir gerade noch gefehlt! Aber innerhalb einer halben Stunde wird es repariert und ich kann weiterfahren. Die $10 Unkosten für den Fix werde ich verschmerzen. Am Vormittag fahre ich den Cathedral Valley Loop. Bei River Ford überquere ich den Freemont River, die ca. 30 cm Wassertiefe bereitet keine Probleme bei der Durchfahrt. Die anschließende Weiterfahrt ist extrem ruppig und man schleicht mehr, als das man fährt. Die Aussicht am Upper Cathedral Valley ist grandios. Glücklicherweise sind heute Schleierwolken am Himmel und sind eine willkommene Kontrastreduktion, eine große Hilfe beim Fotografieren zur Mittagszeit. Nach einer rumpeligen Talfahrt, geht es fast beschaulich weiter bis zum Lower Cathedral Valley. Die sechsstündige Fahrt auf der 65 Meilen langen Dirt Road erfordert wesentlich mehr Konzentration als ich gedacht habe. Dagegen war der Weg in die Coyote Buttes South eine Spazierfahrt. Am Ende bin ich froh, als ich die SR 24 ohne Probleme wieder erreicht habe. Danach fahre ich noch kurz zum Panorama Point, wo ich zufälligerweise Tom wieder sehe.
Am Abend gehe ich ein letztes Mal im Cafe Diablo essen, dass danach für diese Saison die Türen schließt. Wie immer schmeckt es vorzüglich und ist eine dicke Empfehlung für alle wert, die innovative Cuisine, abseits von Burger & Co, genießen möchten. Meine Auswahl... als Hauptgang: Crown Rack of Glazed Ribs (Baby back pork ribs, slow roasted in chipotle, molasses & rum glaze, squash & zucchini, with mashed sweet potatoes). Als Dessert: chocolate pie & strawberry sorbet. An der Visitor Information stecke die Steckdosenleiste mitsamt Notebook und diverser Akkus an einem Stromanschluss an, der sich außen an der Hauswand befindet. Ich checke Mails und lese nach was sonst in der Welt passiert ist.
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Gefahrene Strecke: 170 Meilen +++ Unterkunft: Wild Camping, Torrey +++ Wetter: bewölkt, warm
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18. Tag: GSENM › Lower Calf Creek Falls › Burr Trail (Long Canyon)
Die Utah State Route 12 auch als A Journey trough Time Scienic Byway bezeichnet ist ein Highway in Utah. Der Scenic Byway beginnt an der Bryce Canyon Junction mit dem U.S. Highway 89 wenige Kilometer südlich von Panguitch und endet östlich von Torrey auf der State Route 24. Auf einer Länge von rund 123 mi verläuft sie zunächst in südöstlicher Richtung durch den Red Canyon im Dixie National Forest. Der Einmündung der State Route 63 folgt die Durchquerung des Bryce Canyon, wobei der gleichnamige Nationalpark an dessen Nordende berührt wird. Sich nach Süden wendend verläuft die Straße nun im Tal des Paria River und durchquert die Ortschaften Tropic und Cannonville. Nach einem kurzen, in östlicher Richtung verlaufenden Abschnitt in Richtung Henrieville beschreibt die Strecke einen weiten Bogen in nordöstlicher Richtung durch den Nordteil des Grand-Staircase-Escalante Nationalmonument. Dabei werden die Orte Escalante und Boulder berührt, der Canyon des Escalante River wird überquert; die Hole-in-the-Rock-Road und der Burr Trail biegen in Richtung Osten, die Hell's Backbone Road in Richtung Norden beziehungsweise Westen ab. Quelle: wikipedia
Ich bin zu müde für einen Morning Hike und betrachte den Sonnenaufgang aus dem Castle Rock Coffee & Candy an. Danach fahre ich auf dem Scenic Byway 12 in südlicher Richtung nach Boulder. Der Scenic Byway 12 zählt zu den schönsten Straßen der USA und bietet zahlreiche Sehenswürdigkeiten. Im Dixie National Forest liegen drei Aussichtspunkte: Larb Hollow, Steep Creek und Homestead. Ich halte am Homestead View Point, wo sich ein herrlicher Panoramablick auf die Waterpocket Fold, Circle Cliffs, Burr Trail und Navajo Mountain bietet. In Boulder angekommen, gehe ich im Hell's Backbone Grill frühstücken. Eigentlich hatte ich den Hike zu den Lower Calf Creek Falls für den morgigen Tag geplant, aber nachdem ich den bewölkten Himmel (ideal zum fotografieren) sehe, ändere ich meine Meinung. Den Hinweg (3 Meilen) bewältige ich in 50 min, der Rückweg dauert aufgrund einiger Fotostops etwas länger. Dazwischen verbringe ich eine ganze Stunde an diesem wunderschönen Wasserfall. Den verwischten Wassereffekt erziele ich mit einem variablen ND Filter (Singh-Ray), damit kann man mit einer kleinen Blende und längerer Belichtungszeit fotografieren, ohne das es zu Überbelichtungen kommt.
Zurück in Boulder, biege ich rechts in die Burr Trail Road ein. Die Fahrt durch den 7 Meilen langen Canyon inmitten roter Felswände ist spektakulär. Ich fahre durch den Canyon bis ich an die Parkbucht komme, wo man einen Blick auf die Waterpocket Fold und die Henry Mountains werfen kann. Danach geht es die gleiche Strecke wieder zurück nach Boulder. Dort mache ich mich auf der Suche nach einem Hoodoo (abgebildet in Photographing Southwest). Nachdem ich zwei riesige Navajo Sandstones umrundet habe, geht es steil den Hügel hoch, bis ich vor dem Hoodoo stehe. Von dort hat man zudem eine wunderschöne Aussicht auf die Umgebung um Boulder. In einer nahegelegenden Ranch beobachte ich, wie Rinder zusammen getrieben werden. Nein, nicht zu Pferd, sondern mit ATVs. Kurios!
Ein ereignisreicher Tag geht zu Ende und wird belohnt mit einem Abendessen in Hell's Backbone Grill. Als Vorspeise: Hell's Backbone house salad & grilled tofu. Als Hauptgang: New York Strip Steak (with array of organic garden vegetables, roasted poblano crema & lemony mashed potatoes), dazu ein Glas Jeriko Estate Rosé. Als Dessert gibt es Boulder heirloom-pear bread pudding. Das Restaurant soll zu den besten im Südwesten zählen, dem kann man vorbehaltlos zustimmen. Nach drei Tagen Schlafsack, freue ich mich jetzt wieder auf ein richtiges Bett.
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Gefahrene Strecke: 100 Meilen +++ Unterkunft: Pole's Place, Boulder +++ Wetter: bewölkt, warm
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19. Tag: GSENM › Big Horn Canyon › Moki Hill › Peek-a-Boo › Sunset Arch
In Hell's Backbone Grill gehe ich zum Frühstück, bevor ich Richtung Escalante weiterfahre. Auf dem Plan steht der Big Horn Canyon. Die Fahrt von Boulder nach Escalante ist spektakulär. Hogback Ridge, Boynton Overlook und Head of Rocks zählen zu den markanten Punkten entlang dieser Scenic Road. Bei Hogback Ridge ist die Straße so schmal, dass man beidseitig die Navajo Sandstones sehen kann. Auf der SB 12 führt links ein Abzweig auf die Spencer Flat Road (Old Sheffield Road) und nach 2,7 Meilen erreicht man den Big Horn Canyon Trailhead. Dort um 9.00 Uhr angekommen, starte ich den ersten Hike an diesem sonnigen Tag. Der Hike durch den sandingen Wash ist sehr kräftezehrend und wenn immer es möglich ist, laufe ich auf den Steinplatten. Als der Canyon sich verengt, steige ich aus dem Wash aus und laufe oberhalb des Canyons entlang. Nachdem sich der Canyon wieder weitet, steige ich hinab und laufe ein wenig in den Canyon hinein. Gut drei Stunden benötige ich für den 10 Meilen langen Hike.
Der Moki Hill befindet sich nur paar Meilen vom Big Horn Canyon entfernt. Mit einem 4WD kann man bis auf einige Meter an den Moki Hill heranfahren, wenn man sich durch die tiefen Sandspuren und einen Sandhügel nicht aus der Ruhe bringen lässt. Dort finden sich viele der seltenen Moqui Marbles. Die harte, meist schwarze Schale besteht aus Hämatit, einem Eisenoxid. Im Gegensatz zum Inneren, welches mit Sandstein gefüllt ist. Bis auf wenige Ausnahmen sind die Steine kugelrund, daher auch der Name Marbles (Murmeln).
Nachdem ich wieder auf der SB 12 bin, kommt gleich der nächste Abzweig: die Hole-in-the-Rock Road. Anfangs ist diese Dirt Road noch gut zu fahren, spätestens nach dem Abzweig zum Egypt, wird es eine extreme Waschbrettpiste. Ich fahre den Abzweig zum Dry Fork Trailhead, der auch zum Peek-a-Boo Slot Canyon führt. Nach einem kurzen Hike, stehe ich vor dem Einstieg zum Peek-a-Boo Slot Canyon. Der Einstieg gestaltet sich schwierig. Immerhin vier Versuche benötige ich bis die 3 m hohe Wand überwunden habe und in den Canyon einsteigen kann. Nachdem ich sehe wie eng sich der Canyon windet, bin ich froh, dass das Stativ im Auto geblieben ist, und selbst die Kamera wäre möglicherweise nicht heil geblieben, wenn sie nicht in der Fototasche verstaut wäre. Den Peek-a-Boo verlasse ich durch die Umgehungsvariante.
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Eigentlich will ich zum Devils Garden fahren, aber wenn man schon so weit südlich auf der Hole-in-the-Rock Road ist, dann kann man auch gleich zum Sunset Arch fahren. Von der Hole-in-the-Rock Road führt die 4,3 Meilen lange Fortymile Ridge Road zu den Tanks. Dort angekommen gebe ich die GPS-Koordinaten ein, und mache mich auf den eine Meile langen Weg in südliche Richtung. Es finden sich Fußspuren im Sand, aber sicherheitshalber prüfe ich die Route mit dem GPS, sollte die Fährte abweichen. Nach 25 min querfeldein bin ich am Sunset Arch angekommen. Ein weiterer Arch, der Moonrise Arch, ist ca. 300 m vom Sunset Arch entfernt. Als die Sonne untergeht, glüht der Sunset Arch in tiefroter Farbe. Es ist ein fantastischer Anblick. Nachdem die Sonne hinter dem Horizont verschwunden ist, mache ich mich auf den Rückweg. Bei anbrechender Dunkelheit geht es auf der Hole-in-the-Rock Road wieder zurück. Aufgrund der Dunkelheit dauert die Fahrt erheblich länger. Unterwegs kreuzen eine Rinderherde, ein Fuchs und mehrere Hasen meinen Weg. Nach 75 min treffe ich am Devils Garden Trailhead ein, wo ich das Nachtlager aufschlage. Es war ein ruhiger Tag, weder am Big Horn Canyon, Moki Hill, Peek-a-Boo Canyon, noch am Sunset Arch habe ich eine Menschenseele angetroffen. Zum Abschluss des Tages gibt es einen grandiosen Sternenhimmel über dem Devils Garden Trailhead.
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Gefahrene Strecke: 110 Meilen +++ Unterkunft: Devils Garden Trailhead +++ Wetter: bewölkt, warm
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